Geschichte des Fechtsports
Das Fechten existiert schon seit vielen Jahrhunderten, hat sich aber im Laufe der Jahre verändert. In der Antike und im Mittelalter als wirkliche Waffen zum Kampf auf Leben und Tod, sind die Waffen heute ungefährlich und die Fechter mit ausreichender Schutzkleidung ausgestattet.
In der Antike kämpften schon die Griechen und Römer mit dem Bronzeschwert oder dem Kurzschwert gegeneinander. Regeln gab es kaum; erlaubt war, was zum Erfolg führte. Im Mittelalter kam dann erstmals ein Schutz für die Kämpfer auf, die Ritterrüstungen. Sie hatten aber auch Nachteile, denn durch die Rüstung und durch die schweren Waffen erstarrte das Fechten. Die Kämpfer brauchten nun Kraft statt Geschicklichkeit und Wendigkeit, um mit den schweren Waffen Erfolg zu haben.
Mit der Erfindung des Buchdrucks gab es die Möglichkeit, Fechtlehrbücher in größerer Auflage herzustellen und so wurden auch erste Regeln für den Kampf eingeführt. Als die Feuerwaffen erfunden wurden und Armeen gegründet wurden, trat das Fechten in den Hintergrund. Der Grund dafür war, daß Feuerwaffen für die Kriegsführung effizienter waren und daß das normale Volk sich nicht mehr selbst verteidigen mußte, da diese Aufgabe nun vom Militär übernommen wurde.
Zuerst fungierten Fechtwaffen noch als Duellwaffen (besonders der Degen), dann fochten nur noch Studenten (in den schlagenden Verbindungen) und Offiziere.
1862 wurde in Hannover der erste deutsche Fechtclub (FC Hannover, wenig später dann auch der FC Offenbach) gegründet. Bevorzugte Waffe war damals der schwere Säbel. Gefochten wurde nur in fester Mensur, d. h. die Fechter standen auf einem festen Punkt und durften der Waffe des Gegners nicht durch Schritte ausweichen.
1888 wurde dann die bewegliche Mensur und eine Sportordnung eingeführt. 1911 wurde der Deutsche Fechter Bund gegründet. In der Folgezeit entwickelte sich das Fechten vom Kampf auf Leben und Tod zu einer reinen Sportart. Damit wurde dann auch endgültig wieder Schutzmaßnahmen für die Fechter entwickelt.
In dieser Zeit kamen italienische Fechtmeister (Gazzera, Tagliabó)nach Deutschland und führten hier die italienische Fechtschule ein. Das bedeutete den endgültigen Durchbruch für den leichten Säbel und das Florett, das bis dahin nur als Übungswaffe für den Degen zum Einsatz gekommen war.
1913 wurde die FIE (Fédération internationale d'Escrime), der weltweite Fechterbund gründet. Allerdings wurden die deutschen Fechter kurz darauf aus der FIE aufgrund des 1. Weltkrieges ausgeschlossen und erst 1925 wieder zu einem internationalen Turnier eingeladen. Zwischen den beiden Weltkriegen waren vor allem Helene Mayer (Olympiasiegerin 1928 im Damenflorett) und E. Casimir (Silbermedaillie OS 1928 im Herrenflorett) besonders erfolgreich.
Der 2. Weltkrieg zerstörte sämtliche Strukturen, die nach dem 1. Weltkrieg im deutschen Fechtsport aufgebaut worden waren und führte dazu, daß die Besatzungsmächte das Fechten bis 1950 verboten. Trotzdem wurde schon 1949 der DFB gegen das Verbot der Allierten neugegründet und kurz danach der HFV (Hessische Fechterverband) ins Leben gerufen. 1952 wurde Deutschland dann auch wieder in die FIE aufgenommen.